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LUG-Filialen: die Gründung neuer LUGs unterstützen

Version 1.0, 03.08.2015

Dieses Konzept ist aus der Situation der Berliner Linux User Group (BeLUG) entstanden; in Berlin gibt es derzeit nur zwei "richtige" Linux User Groups. Natürlich ist diese Situation im Vergleich zu normalen Städten extrem, aber manche Überlegungen aus diesem Konzept mögen sich auch außerhalb von Metropolen nutzen lassen.

Ausgangslage

Die "LUG-Dichte" in Berlin ist lächerlich gering (in z.B. Hamburg auch). Das kann so nicht bleiben. Das Problem ist nicht allein die Menge an LUGs bzw. LUG-Mitgliedern / -Aktiven pro Einwohner (bzw. pro Million Einwohner...), sondern auch die schiere Größe der Stadt. Für einige hunderttausend Bewohner kann man schon wegen des Anfahrtswegs schlicht nicht erwarten, dass sie sich regelmäßig zu einer der beiden LUGs begeben.

Auf der anderen Seite sind ca. 50 Aktive an zwei Orten auch keine nennenswerte Größe, wenn man viele neue Linux-Nutzer generieren will. Wenn man mal damit kalkuliert, dass Microsoft über zehn Jahre zehn Prozentpunkte Marktanteil angenommen werden sollen (was noch zu wenig wäre, um Microsofts dominanten Einfluss bei Hardware-Entscheidungen und Software-Kompatibilität zu brechen), dann wären das in Berlin 25.000 Leute pro Jahr. Wenn man großzügig annimmt, dass 90% der neuen Linux-Nutzer ohne Support auskommen, dann bleiben immer noch 2.500 hilfsbedürftige potentielle Umsteiger. Wie soll das gehen? Der einzige positive Aspekt daran: Die 90% bekäme man trotzdem. Aber vielleicht sind das gar nicht 90%, sondern nur 20%. Und auch 10% Ausfall können für schlechte Stimmung sorgen.

Ziel: mehr LUGs

Es ist wenig sinnvoll, einfach "abzuwarten", dass jemand in den "entlegenen" Gebieten Berlins etwas eigenes anfängt, zumal ja auch nicht einfach nur "irgendwas" passieren soll, sondern (zumindest mittelfristig) professionelle, kompetente LUGs mit "eigenen" Räumlichkeiten entstehen sollen.

Eine bestehende, (technisch, finanziell, personell) gut ausgestattete LUG kann einiges dafür tun, um die Bildung neuer LUGs in ihrer Umgebung zu fördern. Folgende Annahmen dazu:

beide Aspekte verbinden

Es sollte leicht möglich sein, (einfach zu gründende) Linux-Stammtische mit der organisatorischen Qualität der BeLUG zu verbinden:

  1. Die Ankündigung des Linux Presentation Day (und später seiner zukünftigen Termine) wird für eine Menge Aufmerksamkeit in der Linux-Community sorgen; auch bei den Linux-Nutzern, die bisher keinerlei Bezug zu einer LUG oder einer ähnlichen Gruppe haben (und auch niemanden kennen, der dort aktiv ist).

  2. Diese Aufmerksamkeit kann auch dafür genutzt werden, dass die Berliner Linux-Nutzer darauf hingewiesen werden, dass die BeLUG sie bei der (formlosen) Gründung eines Linux-Stammtischs unterstützen würde. Wer gern einen solchen in seiner Nähe hätte, möge sich melden.

  3. Für jede Gegend, aus der sich Interessenten melden, kann eine Mailingliste eingerichtet werden. Darüber können Interessenten derselben Region zwanglos zueinander finden und auch ohne weiteres dauerhaft miteinander kommunizieren. Sich auf einen Ort und eine Zeit – nicht den wöchentlichen BeLUG-Termin! – zu einigen, sollte dann kein Problem mehr sein.

  4. Von den (regelmäßigen) Mitgliedern dieses Stammtischs würde erwartet, dass sie Mitglied in der BeLUG werden, auch wenn sie nur selten in den Räumlichkeiten der Kern-BeLUG zu finden sind. Durch die Mitgliedschaft hätten sie Zugriff auf die technischen Ressourcen des Vereins.

  5. Natürlich wäre nicht das Ziel der BeLUG, sich an den Beiträgen eher "virtueller" Mitglieder zu bereichern. Die über die "Filialen" generierten Mitgliedsbeiträge könnten dafür verwendet werden, unter geeigneten Umständen die Nutzung von Vereinsräumen und Vereinshardware zu finanzieren, aber auch Veranstaltungen (interne oder solche für die Öffentlichkeit).

  6. Durch den absehbar engen Kontakt der Filialen zum Kernverein und zu den anderen Filialen wäre es relativ einfach möglich, regelmäßig Vorträge und Workshops vor Ort zu organisieren. Wer sich (als Vereinsmitglied; bei Externen sieht das sicherlich anders aus) so weit vorbereitet hat, dass er in der Kern-BeLUG einen Vortrag halten kann, wird vermutlich auch etwas weiter durch die Stadt fahren, um denselben Vortrag auch in einer oder mehreren BeLUG-Filialen zu halten. Davon würde auch der Kern-Verein profitieren.

Für den bestehenden Verein wäre es mit relativ wenig Mehraufwand verbunden, weitere Mitglieder zu verwalten, zumal sich auch unter den "Filial-Mitgliedern" ein paar Leute fänden, die administrative Arbeiten übernehmen (v.a. solche, die keine Anwesenheit vor Ort erfordern).

Es wäre sicherlich auch für den Kern-Verein mit Vorteilen verbunden, wenn er nach außen hin nicht mehr als Verein mit 70 Mitgliedern aufträte, sondern als einer mit 500. Auch der LinuxTag in Berlin würde von einem stärkeren Organisationsgrad der Berliner Linux-Nutzer sicherlich profitieren.

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