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Präsenztage in den Schulferien für Krypto-Workshops nutzen

Version 1.0, 15.07.2015

Es hat sich in den zwei Jahren nach Snowden als sehr schwierig erwiesen, das Thema Kryptografie an Schulen zu bringen.

Damit es zu einer freiwillig organisierten und besuchten Schulung kommt, auch erst mal nur einer einzelnen, müssen trivialerweise folgende Bedingungen erfüllt sein:

Wollen und Zeithaben sind natürlich keine dichotomen Aspekte. Aber klar ist: Je weniger Zeit jemand hat, desto mehr muss er die Veranstaltung wollen.

Gelegenheit nutzen

Normalerweise kann man von außen nur gut zureden und das Beste hoffen (das nur selten eintritt). Es gibt aber – in manchen Bundesländern – eine Gelegenheit, zu der es sehr viel einfacher sein sollte, zumindest die Durchführung einer einzelnen Veranstaltung durchzubekommen, deren Ergebnis grundsätzlich sein sollte, dass sich danach mehr Leute aus dem Umfeld der Schule ernsthaft für das Thema interessieren, insbesondere derart, dass sie bereit sind, es anderen (auf späteren Veranstaltungen) beizubringen.

In manchen Bundesländern – in Berlin erstmals 2015 – gibt es am Ende der Sommerferien die sogenannten Präsenztage für Lehrer. Es ist überall(?) so, dass die Lehrer am letzten Ferientag in der Schule sein müssen, um an gemeinsamen Vorbereitungen teilzunehmen, aber mancherorts sind das drei Tage. Nach Berichten von Lehrern ist nicht davon auszugehen, dass so viel organisatorische Arbeit ansteht, dass damit drei Tage gefüllt werden können. Deshalb werden die Lehrer animiert, sich um Themen zu bemühen, die in dieser Zeit von interessierten Kollegen bearbeitet werden können.

Es liegt also – überspitzt formuliert – die Situation vor, dass die Lehrer sowieso in der Schule sind, (zeitweise) nicht wissen, was sie da Sinnvolles machen sollen, aber auch nicht weg können. Wenn in dieser Situation angeboten wird, einen Workshop zu praktischer Verschlüsselung für E-Mail und Chat anzubieten, sollte die Bereitschaft, daran teilzunehmen, sehr viel höher sein als sonst. Zumal der unverschlüsselte Versand persönlicher Daten der Schüler per E-Mail sowieso rechtlich heikel ist; um des lieben Friedens willen stört sich aber offiziell bisher kaum jemand daran.

Man darf trotzdem nicht erwarten, dass da plötzlich zehn Leute im Workshop sitzen. Man sollte deshalb, wenn man die Schüler denn noch erreicht, auch Schülern und Eltern die Teilnahme ermöglichen und einkalkulieren, diesen Workshop gemeinsam mit einer oder mehreren benachbarten Schulen zu machen.

So ein Workshop kann sicherlich auch von Eltern erfolgreich angestoßen werden, denn dass die Schule auch auf die Widrigkeiten der elektronischen Welt vorbereiten soll, wird ja nicht mehr bestritten, und wenn die Schule sowieso schon "nichts Besseres zu tun hat", ist der Druck entsprechend größer, nicht mehr nur zu reden, sondern auch mal zu handeln.

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